Neuss

Neuss – eine jung(geblieben)e Stadt mit Geschichte

In Neuss treffen Tradition und Moderne aufeinander: Die Ursprünge der heutigen Industrie- und Handelsstadt liegen bereits in römischer Zeit. 16 v. Chr. errichteten römische Legionäre das Lager „Novaesium“ an der Erftmündung in den Rhein. Aus der nördlich gelegenen Zivilsiedlung entwickelte sich – nicht zuletzt begünstigt durch die Lage am Rhein – im Laufe der Jahrhunderte eine moderne Handels- und Hafenstadt, die heute knapp 160.000 Einwohnern zählt. Sichtbare Zeugnisse der Stadtgeschichte sind das Quirinusmünster, Wahrzeichen der Stadt am Rhein, das Obertor als letztes von ehemals sechs gewaltigen Torburgen der mittelalterlichen Stadtbefestigung und das Epanchoir, ein raffiniertes Staubecken mit Schleusenwerk aus napoleonischer Zeit. Ein breitgefächertes Kultur-, Freizeit- und Bildungsangebot, ein reges Vereinsleben, Traditionsbewusstsein und die rheinische Lebensart machen Neuss zu einer lebens- und erlebenswerten Großstadt.

Kontakt

Tourist Information Neuss
Büchel 6, Rathausarkaden
41460 Neuss

Öffnungszeiten:
Mo-Fr 10-14 Uhr und 14.30-18 Uhr
Sa 10-14 Uhr

02131 / 4037 795

Highlights

Barfußpfad im Hochzeitshain

Seit 2003 bietet der Neusser Barfußpfad inmitten der Erftauen Erholung für Körper und Geist. Auf 17 Erlebnisfeldern werden verschiedene Materialien mit bloßen Füßen erlebt.

Dort, wo Brautpaare einen Baum zur Erinnerung an ihren großen Tag pflanzen, bietet seit 2003 der Neusser Barfußpfad Erholung für Körper und Geist. Den Boden unter den Füßen spüren, Unebenheiten und Strukturveränderungen fühlen – auf insgesamt 400 m können 17 verschiedene Untergründe von Marmor über verschiedenste Kiesel und Muscheln bis hin zu Sand und Rindenmulch mit bloßen Füßen erlebt werden.
Aber auch die ausgedehnten Wiesenflächen der Erftaue laden zum Verweilen ein. Entlang des Erftverlaufs sind der Selikumer Park und der Kinderbauernhof bequem zu Fuß oder mit dem Rad zu erreichen. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch eine Einstiegsstelle für Kanuten, die ihr sportliches Können demonstrieren.

Barfußpfad im Hochzeitshain

Barfußpfad im Hochzeitshain (Foto: © Rolf D. Lüpertz)

Botanischer Garten

Der denkmalgeschützte Botanische Garten wurde 1914 als Schulgarten angelegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er erneuert und stetig erweitert. Auf etwa 1 ha finden sich zahlreiche botanische Besonderheiten.

Der Botanische Garten wurde 1914 nach Plänen des Neusser Gartenbaudirektors Franz Kellermann zur Förderung des naturkundlichen Unterrichts an den Schulen angelegt. Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde er u.a. auf dem Gelände des benachbarten Sportplatzes neu angelegt und konnte 1961 eingeweiht werden. Seit dem Jahr 2000 wird der Botanische Garten auf Betreiben des Fördervereins sukzessive erweitert. 2017 folgte die Eintragung in die Denkmalliste der Stadt Neuss. Heute umfasst der Botanische Garten neben zahlreichen botanischen Besonderheiten auch einen Schul-und Kräutergarten. Im Sommer finden hier u.a. Konzerte statt.

Botanischer Garten

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© Neuss-Marketing

Clemens Sels Museum Neuss

Das Clemens Sels Museum Neuss zeichnet sich durch die Vielfalt seiner Sammlungen aus, die ein breites kunsthistorisches Spektrum abbilden, aber auch Einblicke in die Stadtgeschichte geben.

Das Clemens Sels Museum Neuss ist ein modernes Mehrspartenhaus mit dem Schwerpunkt Kunst. Insbesondere seine Sammlung zum Symbolismus wird international hoch geschätzt. Darüber hinaus machen die hochkarätigen Werke der Alten Kunst, der Präraffaeliten, des Rheinischen Expressionismus, der Kunst der Naiven sowie der Farbmalerei den Bestand des Hauses einzigartig. Die übrigen Bereiche des Museums geben Einblicke in die historische und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Neuss von der Römerzeit bis heute. Hier finden sich Fundstücke und Rekonstruktionen des römischen Militärlagers „Novaesium“, das um 16 v. Chr. entstand und den Ursprung der heutigen Stadt Neuss bildet. Das Museum unterhält mit dem Feldhaus, Museum für angewandte Druckgrafik, auch eine Dependance in der Nähe des Museums Insel Hombroich.

Clemens Sels Museum Neuss

Clemens Sels Museum (Foto: © Melanie-Stegemann)

Epanchoir

Das Epanchoir ist das bedeutendste technische Bodendenkmal am Niederrhein. Diese Wasserkreuzung war Teil des unter Napoleon angelegten Nordkanals, der jedoch nie vollendet wurde.

Das Epanchoir ist ein Relikt der französischen Herrschaft am linken Rheinufer Anfang des 19. Jahrhunderts und Ausdruck höchster Ingenieurskunst. Es handelt sich um eine Wasserkreuzung zur Regulierung des Wasserflusses zwischen der Obererft und dem unter Napoleon angelegten Nordkanal, die hier aufeinander stoßen. Mit dem „Grand Canal du Nord“ wollte Napoleon – beginnend an der Erftmündung in Neuss – eine Verbindung zwischen Rhein, Maas und Schelde schaffen, um die niederländischen Seestädte zu umgehen. Das 1809 begonnene Projekt wurde jedoch nie vollendet. Nach nur zwei Jahren wurde der Bau bereits 1811 wieder eingestellt.
Das Epanchoir wurde zwischen 2014 und 2017 aufwendig restauriert und ist das bedeutendste technische Bodendenkmal am Niederrhein.

Epanchoir

Epanchoir (Foto: © Melanie-Stegemann)

Langen Foundation

Das Gebäude von Tadao Ando beherbergt die Sammlung Viktor und Marianne Langen, die Klassische Moderne und traditionelle japanische Kunst vereint. Auch internationale Künstler präsentieren sich in wechselnden Ausstellungen.

Seit der Eröffnung 2004 bietet die Langen Foundation dem Publikum die Möglichkeit, Kunst, Architektur und Landschaft in einem Zusammenklang zu erleben. Das von der Sammlerin Marianne Langen initiierte und gestiftete Ausstellungshaus liegt auf der ehemaligen NATO-Basis inmitten der niederrheinischen Landschaft und wurde von dem japanischen Architekten Tadao Ando entworfen.
Grundstein der Langen Foundation ist die Sammlung Viktor und Marianne Langen. Ihre Sammlung japanischer Kunst zählt zu den bedeutendsten Sammlungen außerhalb Japans und vermag von der Vielfalt japanischen Kunstschaffens vom 12. bis zum 19. Jahrhundert vermitteln. Monografisch oder thematisch angelegte Wechselausstellungen, die sich der Gegenwartskunst widmen, ergänzen den Ausstellungsreigen.

Langen Foundation

LANGEN FOUNDATION (Foto: © Bildarchiv Marburg, Tomas Riehle)

Museum Insel Hombroich

„Kunst parallel zur Natur“ ist das Motto des Museums Insel Hombroich. In einer renaturierten Auenlandschaft erleben Besucher Ausstellungsstücke der europäischen Moderne und des frühen Asiens.

Das 1987 eröffente Museum Insel Hombroich ist ein Ensemble aus Kunst, Architektur und Natur. Eingebettet in eine naturnah gestaltete Landschaft stehen zehn vom Bildhauer Erwin Heerich entwickelte Pavillons, die zugleich begehbare Skulpturen und Ausstellungsräume sind. Zur Sammlung gehören Werke von Rembrandt, Hans Arp, Alexander Calder, Lovis Corinth, Jean Fautrier, Gotthard Graubner, Yves Klein, Henri Matisse, Francis Picabia, Kurt Schwitters sowie Khmer-Skulpturen und archäologische Stücke. Der Düsseldorfer Sammler und Museumsgründer Karl-Heinrich Müller schuf so eine Grundlage für ein Gesamtkunstwerk im Sinne der Idee des französischen Impressionisten Paul Cézanne von „Kunst parallel zur Natur“. Auf dem Gelände befindet sich auch das Atelier des verstorbenen Künstlers Anatol, dessen Skulpturen an vielen Orten im Rhein-Kreis präsent sind.

Museum Insel Hombroich

Museum Insel Hombroich (Foto: © VG Bild Kunst Bonn, Ivo Faber)

Obertor

Das Obertor mit seiner Kapelle ist das letzte erhaltene Tor der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Aufgrund seiner exponierten Lage war es das repräsentativste der sechs Stadttore.

Wegen seiner Lage an der ehemaligen Römerstraße von Köln über Krefeld nach Xanten war es das mächtigste und repräsentativste der insgesamt sechs Stadttore. Es sollte die Wehrhaftigkeit und das Selbstbewusstsein der Stadt demonstrieren. Im Zusammenhang mit den zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen, denen Neuss im Laufe der Jahrhunderte ausgesetzt war, wurde es immer wieder schwer beschädigt. Während der Belagerung durch den Burgunderherzog Karl den Kühnen 1474/75 war die kleine Obertorkapelle Ziel zahlreicher Bittprozessionen. Heute ist im Obertor die stadtgeschichtliche Sammlung des benachbarten Clemens Sels Museums untergebracht.

Obertor

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© M. Stegemann

Quirinus-Münster

Das Quirinus-Münster aus dem 13. Jahrhundert ist das Wahrzeichen der Stadt Neuss. Es beherbergt die Gebeine des Heiligen Quirinus, um den sich seit 1050 ein reges Pilgerwesen entwickelte.

Das zwischen 1209 und etwa 1250 errichtete Quirinus-Münster ist das Wahrzeichen der Stadt Neuss. Bereits im 4. Jahrhundert befand sich an dieser Stelle eine erste kleine Kirche am Rande eines spätrömischen Gräberfeldes. Im 9. Jahrhundert wurde hier ein Benediktinerinnenkloster gegründet, das später in ein Stift umgewandelt wurde. Im Zusammenhang mit der Überführung der Gebeine des Heiligen Quirinus nach Neuss durch die Äbtissin Gepa entwickelte sich Neuss ab 1050 zu einem Zentrum des rheinischen Pilgerwesens im Mittelalter. Im 18. Jahrhundert erhielt die Kirche ihre prominente Kuppel mit dem Standbild des Heiligen Quirinus, die seither die Neusser „Skyline“ prägt. Im Jahr 2009 verlieh Papst Benedikt XVI. der Kirche den päpstlichen Ehrentitel einer Basilica Minor.

Quirinus-Münster

Quirinusmünster (Foto: © Melanie-Stegemann)

Rheinisches Schützenmuseum Neuss

Das 2004 gegründete Rheinische Schützenmuseum widmet sich der Darstellung und Dokumentation des Rheinischen Schützenwesens von den Anfängen im Mittelalter bis in die Gegenwart.

Dabei liegt der Schwerpunkt der Ausstellung, die durch Schenkungen und Leihgaben der lokalen Schützenzüge stetig wächst, auf dem Schützenwesen in der Stadt Neuss. Zusammen mit dem angegliederten Joseph-Lange-Schützenarchiv bildet das Rheinische Schützenmuseum aber auch eine einmalige Dokumentation und Forschungstelle für das Schützenwesen im gesamten Rheinland.  Untergebracht ist das Schützenmuseum im Haus Rottels, einem historischen Kaufmannshaus aus dem frühen 19. Jahrhundert. Das mit Stuck verzierten Decken und Kronleuchtern ausgestattete Gebäude vermittelt einen Eindruck von der Zeit, als der Neusser Bürger-Schützenverein von 1823 gegründet wurde.

Rheinisches Schützenmuseum Neuss

Rheinisches Schützenmuseum Neuss (Foto: © Rheinisches Schützenmuseum Neuss)

Rosengarten im Stadtgarten

Der ursprüngliche Rosengarten wurde 1908 angelegt. 1998 wurde er nach historischen Plänen rekonstruiert. Jährlich findet hier die Klassiknacht der Deutschen Kammerakademie Neuss statt.

Der Rosengarten im Stadtgarten wurde 1908 nach Plänen des Neusser Gartenbaudirektors Franz Kellermann angelegt. Einen besonderen Blickfang bildete damals der Heinzelmännchenbrunnen, der jedoch heute nicht mehr existiert. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs geriet er in Vergessenheit. In den 1990er Jahren wurde der Rosengarten auf Initiative des Neusser Verkehrsvereins und mit Hilfe zahlreicher Spenden aus der Bevölkerung nach historischem Vorbild rekonstruiert. Die hier stattfindende Klassiknacht, ein Open-Air-Konzert der Deutschen Kammerakademie Neuss, zieht jährlich Ende Juni viele Neusser, aber auch auswärtige Besucher an.

Rosengarten im Stadtgarten

Rosengarten im Stadtgarten (Foto: © Melanie Stegemann)

Selikumer Park mit Arboretum

Der Selikumer Park umfasst ein tertiäres Arboretum, ein Damwild-Gehege und einen Auenwald. In der Nähe liegt der Kinderbauernhof – ein Lernort für bäuerliches Leben, Naturschutz und Landwirtschaft.

Das Landschaftsschutzgebiet Selikumer Park beinhaltet auf ca. 4,5 ha ein tertiäres Arboretum (lebendes Baummuseum), ein Damwild-Gehege und an den Ufern der Erft einen Auenwald. Das Arboretum wurde 1955 durch Heinrich de Cloer angelegt. Hier wachsen Bäume und Sträucher, die vor 60 bis 2,4 Millionen Jahren im Rheinland heimisch waren. Auf dem Gelände finden sich zudem zwei Bauwerke zur Regulierung der hier beginnenden Obererft: ein Stauwehr aus dem 16. Jahrhundert und das sogenannte Napoleonswehr oder Empellemet, das zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit dem Nordkanal entstand. In unmittelbarer Nähe liegt der 1978 gegründete Kinderbauernhof der Stadt Neuss. Hier können Kinder zahlreiche Bauernhoftiere erleben. Der Kinderbauernhof ist aber auch ein Lernort, wo Kinder und Erwachsene etwas über bäuerliches Leben, Natur und Naturschutz, die Herkunft und Produktion von Lebensmitteln lernen können.

Selikumer Park mit Arboretum

Selikumer Park mit Arboretum (Foto: © Steffi Lorbeer)